Eindrücke von den Anti-Atom-Auftakt-Menschenketten, die am Samstag in 40 Städten stattgefunden haben, vermittelt die Diashow von .ausgestrahlt (siehe oben). Sie dienten der Mobilisierung für die große, bundesweite Aktion am 12. März.

Worum geht es? Schwarz-Gelb hat den Bürgern unmissverständlich klargemacht, dass die Koaltion auf Seiten der Atommafia steht. Kernkraftwerke sollen länger laufen. Damit können die Energiekonzerne weiterhin auf Kosten der Verbraucher ihre Kassen füllen.

ABER: Die Bundesländer haben durchaus die Möglichkeit, AKWs via Atomaufsicht abschalten zu lassen - weil die Meiler Sicherheitsanforderungen nicht genügen. Freiwillig werden die Landesregierungen das allerdings nicht tun. Also muss man ihnen in den Hintern treten.

Am 12. März ist der Pro-Atom-Hansel Mappus (CDU) an der Reihe, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Zwei Wochen vor der Landtagswahl soll ihm (und der neuen Regierung - unabhängig davon, wie diese dann zusammengesetzt ist) deutlich gemacht werden: Wir verlangen, dass die Meiler Neckarwestheim und Philippsburg abgeschaltet werden. Das Land Baden-Würrtemberg ist Miteigentümer des Betreibers EnBW - kann also seinen Einfluss auch im Konzern selbst geltend machen.

Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt, zum 12. März:
"Aus dem ganzen Land haben sich über 80 Busse und drei Sonderzüge angekündigt, um die Menschenkette in Baden-Württemberg zu unterstützen. Egal wer nach der Wahl Ende März in Baden-Württemberg miteinander koaliert: Ob eine neue Landesregierung Meiler stilllegt, hängt vor allem vom Druck der Anti-Atom-Bewegung ab."

Anti-Atom-Menschenketten am 26.2. und 12.3.



Zur Vorbereitung auf die Anti-Atom-Menschenkette am 12. März in Baden-Württemberg gibt es bundesweit lokale Auftakt-Menschenketten am 26. Februar. Die Aktionen stehen unter dem Motto: "Atomkraftwerke abschalten! Atomausstieg selbst in die Hand nehmen!"

Die lokale Auftakt-Menschenkette in Berlin startet am Samstag, 26.2. um 11:45 Uhr an der EnBW Hauptstadtvertretung, Schiffbauerdamm 1 (Bahnhof Friedrichstraße). Die TeilnehmerInnen bilden eine Menschenkette von EnBW, dem Betreiber des Reaktors in Neckarwestheim, zu E.ON (Unter den Linden). Hier wird es auch die Möglichkeit geben, Fahrkarten für den Sonderzug am 12.3. aus Potsdam und Berlin nach Stuttgart zu erwerben.

Die arabische Revolte weitet sich aus



Nach dem Sturz des ägyptischen Diktators Mubarak haben sich Proteste für Freiheit und bessere Lebensbedingungen in andere arabische Länder ausgeweitet. Pickelhering hat eine Übersicht zusammengestellt (mit Videos)
Fotostrecke ansehen...

Pickelhering hat am Freitag an der Demo in Berlin gegen das ägyptische Regime teilgenommen. Als uns kurz vor Schluss die Nachricht von Mubaraks Rücktritt erreicht, feiern wir das ausgelassen. Meine kleine Fotoreportage findet ihr hier...

Ägypten: Der Soundtrack zur Revolution

Die in Marokko geborene Rapperin Master Mimz hat mit "Back down Mubarak" einen passenden "Soundtrack" zur Revolution in Ägypten vorgelegt. "This shit don't smell like a flower":



Hier die lyrics...
Der sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Andreas Storr hat letzte Woche Organisatoren und Unterstützer des bundesweiten Bündnisses »Nazifrei - Dresden stellt sich quer!« angezeigt. Darunter sind auch die 18 Mitglieder des Bundestages, die in einem Video ihre Teilnahme an den Blockaden gegen den Nazi-Aufmarsch am 19. Februar 2011 angekündigt und zur Beteiligung an ihnen aufgerufen hatten. Video ansehen und weiterverbreiten - jetzt erst recht

Hartnäckig hält sich in den Medien das Vorurteil, dass der Westen Diktatoren als Bollwerk gegen Islamisten stützt. So schreibt Spiegel Online heute:
"Der Westen dagegen fürchtete über Jahre nichts mehr als ein Erstarken der Islamisten - und stützte nicht zuletzt deshalb die autoritäre Herrschaft Mubaraks." (Quelle...)
Es stimmt, dass der Westen kein Problem mit Diktaturen hat. Doch darunter sind auch muslimisch-fundamentalistische wie z.B. Saudi-Arabien. Auch hat der Westen kein Problem damit, islamistische Bewegungen zu fördern, wenn dieses in seinem Interesse liegt - z.B. vor 1989 im Einflussbereich der UdSSR, um diese zu destabilisieren. Aus einer solchen Bewegung sind die Taliban entstanden.  "It's not radical Islam that worries the US – it's independence", schreibt Noam Chomsky treffend in einer Kolumne für die britische Zeitung Guardian.


Viele Demonstranten, die das Mubarak-Regime stürzen wollen, haben die Intervention des Militärs als vermeintlicher Vermittler begrüßt. Doch die Armeeführung vertritt keineswegs die Interessen der Demokratie und soziale Gerechtigkeit einfordernden Ägypter.
"Lieber ein kooperativer Despot, als ein eigenwilliger Demokrat": Auf den Punkt bringt der Kabarettist Volker Pispers, warum den westlichen Regierungen ein ihnen verbundener Diktator Mubarak lieber ist als eine demokratische Regierung, die gegen die (Öl-)Interessen des Westens verstoßen könnte. Denn das Spice muss fließen.



Im Internet:

Ein ägyptischer Pickelhering

Majestätsbeleidigungen aller Art gehören bei uns Pickelheringen zum guten Ton. Auch, wenn wir auf Polizeiknüppel blicken. Die ägyptische Revolution nun hat eine Menge Pickelheringe zu Tage gefördert. Ein besonders prächtiges Exemplar seht ihr in dem Video:

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