Schwarz-Gelb angeschlagen: Jetzt nachlegen



250.000 waren heute auf der Straße (siehe Diashow) für die Abschaltung aller Atomkraftwerke: Merkels Atom-Moratorium ist offensichtlich nach hinten losgegangen. Niemand kauft der Union (dem "Lügenpack": O-Ton auf den Anti-Atom-Mahnwachen) einen Kurswechsel in der Energiepolitik ab. In den Reihen der Regierungsparteien herrscht Verunsicherung, Atombefürworter fühlen sich vor den Kopf gestoßen, denn das Moratorium hat deren Glaubwürdigkeit zerlegt. S21- und Atombetonkopf Mappus wird das bei der baden-württembergischen Landtagswahl am Sonntag zu spüren bekommen: Wahrscheinlich wird die CDU - wie man so schön sagt - abkacken.

Doch vielleicht hat die Kanzlerin ja tatsächlich nachgedacht. Über Fukushima und Konsequenzen für das Energiesystem in Deutschland. Überhaupt über Atomenergie. Oder zumindest über das endgültige Abschalten der ältesten Schrottmeiler. Etwas in dieser Richtung eben, was auf eine minimale Aktivität in den für Vernunft zuständigen Hirnregionen Merkels schließen lässt?  Ein klitzekleines bisschen wenigstens? Keine Spur. Nur zeitlich und örtlich vollkommen desorientierte Mitbürger sind davon überzeugt, dass es die Kanzlerin ernst meint. Pech für "Urangela" ist auch, dass  der Schluckspecht  Wirtschaftsminister Brüderle in nüchternem Zustand versehentlich die Wahrheit gesagt hat: AKW-Moratorium? Alles nur Wahlkampfshow.

Schwarz-Gelb ist angeschlagen: wie stark, haben die heutigen Großdemonstrationen in Berlin, Hamburg, Köln und München eindrucksvoll gezeigt. Da ist es am Besten, wenn die Anti-Atom-Bewegung auf Nummer sicher geht und kräftig nachlegt. Zum Beispiel mit Blockaden vor den Toren abgeschalteter AKW - falls Schwarz-Gelb vorhaben sollte, diese wieder hochfahren zu lassen. Däumchendrehen müssen AKW-Gegner bis zum Ende des Moratoriums nicht, der Aktionskalender ist voll. Jede Demo, jede Mahnwache, jede Blockade wird ein Sargnagel für Schwarz-Gelb sein.

top