Erneut ist auf eine Moschee in Berlin ein Brandanschlag verübt worden. Die Täter fühlen sich offenbar als "Exekutive" einer anti-islamischen Stimmung, die von Politikern und Medien kräftig geschürt wird. Dagegen mobilisieren antirassistische Initiativen am 20. Dezember in Berlin-Neukölln. Pickelhering dokumentiert den Aufruf des Projektes "ReachOut - Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus":

"Berlin 2010: Schiefe Blicke und alltägliche Beleidigungen gegenüber MuslimInnen und vermuteten MuslimInnen sind an der Tagesordnung. Als sei das nicht genug, springen etablierte Trittbrettfahrer aus Politik und Medien auf den islamophoben Zug auf und schüren mit diskriminierenden und rassistischen "Integrationsdebatten" Vorurteile, Ängste und Hass in der Bevölkerung.

Im Klima dieser "achte auf deinen arabischen Nachbarn" (frei nach Körting)-Stimmung spitzt sich die Situation immer weiter zu und gefährdet nun auch ganz konkret Menschenleben. Während medial eine Hexenjagd auf "islamistische Terroristen" inszeniert wird, schlagen die aufgehetzten Moslemhasser hingegen ganz real zu und versuchten alleine in diesem Halbjahr bereits vier mal die Neuköllner Sehitlik-Moschee in Brand zu setzen! Auch auf die Al-Nur-Moschee in Süd-Berlin gab es jüngst einen Brandanschlag.

Diese Ereignisse sind nur die Spitze einer gesellschaftlichen Stimmung der Ausgrenzung, Diskriminierung, Panikmache und des Rassismus. Die jüngste Eskalation nehmen wir zum Anlass um uns am 20.12 auf dem Neuköllner Hermannplatz zu versammeln und gegen diese Zustände in Medien, Politik und Bevölkerung ein Zeichen zu setzen und unsere Solidarität mit den Betroffenen zu demonstrieren." 


Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus, Hetze und Gewalt 
Montag, 20. Dezember 
18 Uhr Hermannplatz in Berlin-Neukölln (U7/U8 Hermannplatz)
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